Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)
ACT ist eine eine Methode aus der Verhaltenstherapie, die auch gut in der Lebens- und Sozialberatung angewendet werden kann.
ACT teilt sich in 6 Ansatzpunkte zur Förderung psychischer Flexibilität.
Akzeptanz
- Die Klienten möchten ein „normales“, „gesundes“ Leben führen. (Wie es auch die anderen „gesunden Menschen“ führen).
- Negative Gefühle werden als unerwünscht angesehen und wollen oft kontrolliert werden.
(Das können Angst, Selbstzweifel, Schuldgefühle, depressive Verstimmungen, Nervosität oder Erinnerungen an unangenehme Erlebnisse sein …) - In der ACT ist es wichtig zu lernen, dass man seine oft unangenehmen Gedanken, Gefühle, körperlichen Empfindungen, Impulse AKZEPTIERT, ohne sie loswerden oder kontrollieren zu wollen.
DEfusion
Unser Verstand hindert uns oft unser volles Potential auszuschöpfen und ein Leben in Richtung unserer Ziele und Werte zu leben.
- …, wir leben zu selten im Hier und Jetzt (Gedanken über Vergangenheit und Zukunft).
- …, wir verschwenden Energie an Dinge die nicht zu ändern sind.
- …, wir halten an Vorurteilen anderer, oder uns selbst gegenüber fest.
- …, wir lassen uns oft genug von unserer negativen Gedankenwelt entmutigen.
Achtsamkeit
Warum ist die Gegenwart oft uninteressant für unseren Verstand?
- Da keine unmittelbare Gefahr vorliegt.
- Es nichts Buntes, Schnelles, Aufregendes gibt, das interssant wäre.
Darum beschäftigt sich der Verstand mit Ereignissen aus der Vergangenheit oder möglichen Problemen in der Zukunft, bzw. über ein gedankliches Konstrukt über diese, da die Vergangenheit vorbei ist und die Zukunft ungewiss.
„Eine verstärkte Neigung zum Sichsorgen und Grübeln ist ein negativer Prädikator für psychische Gesundheit“. – Hayes, 2012
Selbst als kontext
Klienten sind oft in bestimmten Vorstellungen über das eigene Ich verhaftet.
Nicht der Inhalt des Sebstbildes ist problematisch, sondern das rigide daran festhalten und dadurch kommt es zur Einengung des Verhaltensspielraums.
Diese negativen Selbstbilder können sein;
- „Ich bin es nicht wert, ich bin hässlich, ich bin dumm, ich bin beziehungsunfähig, usw.“
- Ein negatives Schicksal; „Ich bin ein geborener Pechvogel, oder das Opfer“.
- Viele Klienten verschmelzen auch mit ihrer Diagnose; „Ich bin der Depressive,
der Traumatisierte, der Suchtpatient.“
Die Gesellschaft reagiert auf Anzeichen eines verzerrten Selbstbildes meistens mit dem Versuch das Selbstwertgefühl zu steigern oder das negative Selbstkonzept durch ein positives zu ersetzen. ACT versucht hier einen anderen Weg zu gehen.
Werte
Freund
Der Verstand spielt eine große Rolle beim Fragen stellen und beantworten. Wie wir z.B. unser Leben führen wollen. Wofür stehst du ein, was soll dein Leben ausmachen, was sind deine Werte und in welche Richtung soll dein Leben gehen?
Feind
Beim Umgang mit Gefühlen ist der Verstand eher hinderlich, da er hier eher zur Anwendung von Kontrollstrategien neigt, auch wenn sie nicht funktionieren, oder oft mit hohen Kosten verbunden sind.
ACT soll die Klienten dabei unterstützen, ihre Barrieren zu erkennen und sie aus dem Weg zu räumen, um ihre Leben an ihre Wertvorstellungen auszurichten.
Commitment
Mit Commitment ist gemeint, sein Handeln nach den eigenen Werten auszurichten, auch wenn gewisse Barrieren dabei auftreten.
„Die Lebensqualität wird bestimmt durch Fußspuren – die Wege, die Menschen tatsächlich in ihrem Leben beschreiten – und nicht durch das, was sich zwischen ihren Ohren abspielt“, – Stohsahl, Robinson und Gustavsson